Das Meler Feld
Von Basel in Richtung Zürich fahrend, ist das Möhliner Feld die erste noch intakte grössere Fläche mit nicht überbautem, offenem Kulturland. Auf den weiten Lössböden wird intensiv Landwirtschaft betrieben, schwerpunktmässig Ackerbau. Die durch den fruchtbaren Boden begünstigte einstige Kornkammer des Kantons wandelt sich zunehmend zu intensiveren Gemüse-Kulturen wie Kartoffeln, Rüben, Spinat, Bohnen usw. Mit ökologischen Ausgleichsflächen versucht man etwas Gegensteuer zu der intensiven Produktion zu geben.
Die einstige Kornkammer des Kantons
Diese einzigartige Kulturlandschaft steht allerdings unter grossem Druck von verschiedenen Seiten:
Produktionsdruck: Der betriebswirtschaftliche Druck der Bauern, aus den global gesehen kleinen Flächen ein Optimum an Produkten hervorzubringen. Nebst Düngemitteln und Pestiziden wird zunehmend auch mehr Wasser gebraucht, was mit einer Pumpstation mitten im Möhliner Feld abgedeckt werden soll.
Siedlungs- und Zivilisationsdruck: Die im Richtplan vom Kanton als Wohnschwerpunkt bezeichnete Gemeinde Möhlin wird weiter wachsen. Der Siedlungs- und Zivilisationsdruck auf das Erholungsgebiet Meler Feld wird zunehmen (Überbauungen am Rand, zunehmender Verkehr, Störungen durch Menschen, Hunde, Katzen).
Erosion mit Abtrag von fruchtbarem Boden ist ein Dauerthema im Meler Feld. Es erfreut höchsten die Archaeologen, da nach heftigen Gewittern Zeugnisse unserer Vorfahren an die Oberfläche gelangen.
Grossprojekte mit massivem Flächenbedarf und Immissionen konnten bis heute glücklicherweise verhindert werden. So ein Golfplatz, ein Helikopterlandeplatz, ein Autobahnanschluss. Salzabbau mit dutzenden von Bohrstationen ist das aktuellste Projekt.
Seit 2005 konnten wir im Projekt „Erhaltung und Förderung von bedrohten Arten im Meler Feld“, dank Geldern der Erlenmeyer Stiftung, zahlreiche Ökoflächen zusätzlich zu den Regulären realisieren. Momentan ist dies alles wieder Kantonssache und die Zeichen stehen auf Produktion!
Feldlerche und Feldhase sind vom Aussterben bedroht, der Weissstorch konnte sich anpassen.
Wenn wir die bedrohten Arten erhalten wollen, dürfen wir nicht alles auf Gewinnmaximierung setzten. Wir werden auch in Zukunft viel Herzblut ins Meler Feld stecken. Wir sind dabei aber auf das Verständnis und die Zusammenarbeit mit den Bauern und Landbesitzern angewiesen.